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Ein Blick auf das Lenovo Ideapad Yoga 13

von veröffentlicht am13. Februar 2013, 06:09 Uhr Kurzlink und Zitatlink einblenden
Kategorie Kategorie: Hardware, Mobiles Computing, Windows 8   Translate with Google Translate Translate EN   Die angezeigte Seite drucken

imageNach dem Samsung ATIV Pro hatte ich nun auch Gelegenheit, mir das Lenovo Ideapad Yoga 13 im Rahmen eines Kundentests näher anzusehen. Hier ein paar Eindrücke.

In den Fingern hatte ich die Variante des Geräts mit einem Core-i5-Prozessor, 8 GB RAM und einer 128 GB großen SSD. Die Hardware hat ganz gut “wumms”, wie es die c’t mittlerweile ausdrücken würde. Das Gerät gehört in die Klasse der Ultrabooks und ist sehr schick und wertig. Im Gegensatz zum Samsung sind alle außen liegenden Beschriftungen dezent gehalten und noch dazu als Aufkleber ausgeführt, die man leicht entfernen kann. Trotz seiner 13 Zoll wiegt das Notebook genauso viel wie das ATIV Pro mit angesteckter Tastatur – da man aber eben ein Notebook in der Hand hat und kein Tablet, kommt es einem sogar leichter vor als das Samsung.

Das Display ist über ein Doppelscharnier um 180 Grad einmal um das Gerät herum drehbar: Man klappt es also auf und dann immer weiter nach hinten, bis der Deckel auf der Unterseite des Geräts wieder aufliegt und die Außenseiten durch das Display und auf der anderen Seite durch die Tastatur gebildet werden. Das ist pfiffig gemacht und verwandelt das Notebook sozusagen in ein Tablet – aber nur fast, denn für diese Betriebsart ist es dann doch ein bisschen schwer geraten. Auf dem Unterarm kann man es ganz gut halten und dann mit der anderen Hand bedienen, aber man mache sich nichts vor: Das ist nur so ähnlich wie bei einem Tablet, nicht dasselbe. Hat man das Display zurückgeklappt, sind Tastatur und Trackpad natürlich abgeschaltet, etwas komisch ist es aber schon, dann immer unwillkürlich auf den Tasten herumzuklimpern. Durch die beiden Scharniere schwingt das Display länger nach, als man erwarten würde.

Klappt man den Deckel nicht ganz herum, kann man das Notebook im spitzen Winkel aufstellen, um es als kleines Präsentationsgerät zu verwenden. Das sieht schicker aus, als würde man es einfach wie ein Notebook aufklappen, wenn es auch keinen wirklichen zusätzlichen Nutzen gibt. In diesem Modus dreht sich das Bild auf der Anzeige automatisch in die richtige Position.

Das Display selbst macht einen sehr guten Eindruck und hat eine schön hohe Auflösung von 1600 × 900 Punkten. Der Touch-Funktion zuliebe spiegelt es. Das größte Manko: Es gibt nur die kapazitive Touch-Funktion. Diese erkennt zwar sogar zehn Finger gleichzeitig, aber es gibt keinen Digitizer für einen Stift. Hätte Lenovo auch dies vorgesehen, wäre das das Nonplusultra für das Gerät gewesen, denn Stift- und Fingerbedienung parallel geben gerade bei einem hochwertigen Gerät mit 13 Zoll wirklich interessante Nutzungsmöglichkeiten. Schade, dass die Hardware-Entwickler das nicht vorgesehen haben!

Das Touchpad ist sehr groß, hat keine eigenen Tasten (sondern ist selbst eine große Schaltfläche) und erzeugt leider eine Menge Störbewegungen. Das liegt daran, dass es eben sehr groß und gleichzeitig multitouch-fähig ist. Auf die Weise hat man oft versehentlich noch einen zweiten Finger auf dem Pad, sodass dieses eine normale Bewegung als Zoom-Pinch interpretiert. Da müsste der Treiber noch mehr herausfiltern.

Die Software-Beigaben, die Lenovo installiert, sind für meinen Geschmack sehr aufdringlich ausgefallen. Dazu zählt beispielsweise die 30-Tage-Version von McAffee, die den ärgerlichen Umstand mit sich bringt, dass sie sich nach 30 Tagen einfach abschaltet – und dabei den im System vorhandenen Virenscanner “Defender” nicht wieder aktiviert, sodass der Anwender auch noch schlechter geschützt ist als ohne diese unsinnige, teure Dreingabe.

Was mich aber am meisten wundert, ist das Betriebssystem: Lenovo hat sich für “Windows 8” entschieden, also die “Core”-Variante, nicht für Windows 8 Pro. Dadurch kann man das Gerät trotz seiner sehr guten Ausstattung nicht in eine Domäne einbinden, es gibt kein Bitlocker, und auch einige andere professionelle Funktionen fehlen. Das halte ich für ganz großen Unsinn – besonders wenn man bedenkt, dass das Yoga 13 sage und schreibe 1.300 Euro kostet. Da hätten es die paar Euro Mehrkosten für ein ordentliches Betriebssystem auch nicht ausgemacht.

Fazit

Das Yoga 13 ist ein interessantes Ultrabook mit sehr guter Touch-Integration. Alles läuft flüssig, und dank der guten Ausstattung kann man auch “ernsthaft” damit arbeiten. Damit gäbe es eigentlich ein prima Gerät für den professionellen Einsatz ab – wären da nicht die beiden großen Patzer: Es gibt keine Stiftbedienung, und Lenovo liefert das Notebook nicht mit der professionellen Fassung von Windows 8 aus. Gemessen an dem wirklich stolzen Preis sind das zwei deutliche Fehlentscheidungen.

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