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Was geht mit Hyper-V, und welche Lizenzen braucht der Kunde dafür?

von veröffentlicht am7. Januar 2013, 06:54 Uhr Kurzlink und Zitatlink einblenden
Kategorie Kategorie: Virtualisierung, Windows Server 2008 R2, Windows Server 2012   Translate with Google Translate Translate EN   Die angezeigte Seite drucken

Leider erlebe ich in meiner beruflichen Praxis immer wieder, dass anscheinend auch manche Berater bei der IT-Distribution nicht recht über den Funktionsumfang von Hyper-V in Windows Server 2008 R2 und Windows Server 2012 Bescheid wissen und daher leider falsche Aussagen tätigen. So behauptet der eine oder andere immer wieder gern, Hyper-V sei ja ganz nett, aber sobald man Clustering oder Live Migration wolle, müsse man auf jeden Fall noch Zusatzsoftware kaufen und sei damit dann in derselben Preisklasse wie VMware.

Um hier aufklärend zu wirken, folgt ein kurzer Überblick darüber, was ein Kunde bei der Virtualisierung mit Microsofts Hyper-V tun kann und welche Lizenzen er dazu braucht.

Im Betriebssystem (Windows Server 2008 R2 oder Windows Server 2012) enthalten sind folgende Funktionen:

  • Virtuelle Maschinen erzeugen, betreiben und verwalten
    • Es laufen: Alle Windows-Versionen seit NT4 bis Windows Server 2012, nahezu alle Linuxe
    • Offiziell supportet: alle Windows-Versionen seit Windows Server 2003 bis Windows Server 2012, Windows Vista bis Windows 8, die wichtigsten Linux-Distributionen
  • HA (Hochverfügbarkeit) für virtuelle Maschinen durch Host-Clustering (bis zu 16 Hosts bei 2008 R2, bis 64 Hosts bei 2012)
    • Cluster-Storage per FC, FCoE, iSCSI oder SAS anzubinden
    • Bei Windows Server 2008 R2 ist die Enterprise oder Datacenter Edition für die Hosts nötig – oder die kostenlose Version (!)
    • Bei Windows Server 2012 reicht die Standard Edition  – oder die kostenlose Version (!)
    • Es ist KEINE Zusatzsoftware oder -Lizenz nötig!
  • Live Migration für virtuelle Maschinen (entspricht vMotion in VMware vSphere) – es ist KEINE Zusatzsoftware oder -Lizenz nötig!
  • Neu in Windows Server 2012: Storage Live Migration (entspricht Storage vMotion in VMware vSphere) – es ist KEINE Zusatzsoftware oder -Lizenz nötig!
  • Neu in Windows Server 2012: Shared-Nothing Live Migration ohne Cluster und ohne SAN – es ist KEINE Zusatzsoftware oder -Lizenz nötig!
  • Neu in Windows Server 2012: Replikation virtueller Maschinen auf einen anderen Host, auch übers WAN, für Disaster Recovery (asynchron) – es ist KEINE Zusatzsoftware oder -Lizenz nötig!
  • Neu in Windows Server 2012: Komplexe Netzwerk-Anbindung mit erweiterbaren virtuellen Switches – es ist KEINE Zusatzsoftware oder -Lizenz nötig!

Es ist also eigentlich alles ohne Zusatzkosten möglich, was ein mittelständischer Kunde bei der Virtualisierung üblicherweise braucht. Zur Not sogar völlig ohne Lizenzkosten durch die kostenlose Version (das meint den Hyper-V Server 2012, den es als kostenlosen Download gibt), die auch clusterfähig ist und Live Migration kann. Ansonsten ist Hyper-V in den Windows-Lizenzen enthalten, die der Kunde ja sowieso braucht, um seine VMs zu lizenzieren (die er also auch in einer VMware- oder Xen-Umgebung bezahlen muss).

Alle Aussagen, dass man für Clustering, Live Migration, SAN-Integration oder was auch immer zusätzlich bezahlen müsse, sind falsch.

Separate Verwaltungssoftware (Virtual Machine Manager) ist optional nutzbar für:

  • Komfortablere Verwaltung größerer Umgebungen
  • Automatisierung komplexer Vorgänge (z. B. Bare-Metal-Installationen, koordinierte Updates usw.)
  • Arbeit mit VM-Templates
  • P2V- und V2V-Migrationen
  • Integration von vSphere- und XenServer-Verwaltung

Zur Ehrenrettung des langjährigen Marktführers: Vorteile hat VMware vSphere weiterhin bei sehr komplexen Aufbauten, sehr komplexen Netzwerk-Szenarien, bei der Einbindung von Drittanbieter-Tools sowie bei der FT-Funktion.

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