Microsofts Hyper-V hat ein wenig unter dem Vorurteil zu kämpfen, dass er langsam sei. Das liegt vor allem daran, dass viele immer noch glauben, dass es im Prinzip ein weiterentwickelter “Virtual Server 2005” sei. Technisch ist dies falsch: Genau wie einige andere Enterprise-Virtualisierer ist Hyper-V (wie der Name schon sagt) Hypervisor-basiert, greift also als Betriebssystemkomponente quasi direkt auf die Hardware zu. Trotzdem finden sich immer wieder Behauptungen, dass Hyper-V “wesentlich weniger leistungsfähig” sei als der Platzhirsch ESX von VMware.
Vergleichende Benchmarks sind immer eine heikle Sache. Nicht umsonst sagt ein deutsches Sprichwort: “Wer misst, misst Mist”. Das ist auch ein Grund dafür, dass viele Hersteller es in ihren Lizenzbedingungen untersagen, Benchmark-Ergebnisse zu veröffentlichen. Das Fachportal “Virtualization Review” hat Anfang März – mit Zustimmung der jeweiligen Hersteller – einen ausführlichen Benchmarkvergleich von Microsofts Hyper-V, VMwares ESX und Citrix’ XenServer durchgeführt. Der Beschreibung nach ist das Magazin dabei sehr sorgfältig vorgegangen; methodisch wird man dem Artikel wenig vorwerfen können.
Das Ergebnis: In den elf ausgeführten Tests lag XenServer in sieben Disziplinen vorn. Hyper-V gewann die anderen vier Wettbewerbe. Branchenprimus VMware gewann … naja. Hier der Artikel im Original:
[Virtualization Review | Feature: Lab Experiment: Hypervisors]
http://virtualizationreview.com/features/article.aspx?editorialsid=2641
Zur Ehrenrettung sei Folgendes angemerkt: Für die meisten Kunden steht die maximale Performance des Systems nicht im Vordergrund. Entscheidend für die Plattformentscheidung sind viele weitere Faktoren, z.B. Supportfragen, die Verwaltungs- und Automatisierungswerkzeuge, Verfügbarkeitsaspekte oder erweiterte Features. Welches Produkt gemessen an konkreten Anforderungen also die Nase vorn hat, lässt sich nur im Einzelfall entscheiden. Alle drei Produkte spielen hier jedenfalls ganz vorne mit.
http://faq-o-matic.net/?p=1200