Der folgende Artikel bezieht sich vorrangig auf Windows NT 4.0 und Windows 2000, die Aussagen sind jedoch grundsätzlich auch auf modernere Windows-Versionen übertragbar.
Folgende Punkte sollte man bei der Konfiguration von WINS insbesondere in etwas größeren Windows-Netzwerken berücksichtigen. Details zu diesen Empfehlungen findet man in:
[Empfohlene Vorgehensweisen für WINS]
http://support.microsoft.com/kb/185786
- Der WINS-Server muß in seiner Netzwerkkonfiguration auf sich selbst (und nur auf sich) selbst zeigen.
- Die Nutzung des „hub and spoke“-Modells bei Replikation zwischen mehreren WINS-Servern ist dringend anzuraten.
- Regelmäßig Ausführung von Jetpack gegen die WINS- und DHCP-Datenbanken (je nach Nutzung monatlich bis vierteljährlich).
- Multihomed Server und insbesondere Multihomed WINS-Server benötigen spezielle Konfigurationen.
- Statische Einträge für WINS-Clients sind tunlichst zu vermeiden.
Da viele Logon-Probleme bei Windows NT mit fehlerhaft konfigurierten WINS-Servern und WINS-Einstellungen zu tun haben, ist folgender Artikel lesenwert. Er fokussiert die Details der Kommunikation einer Windows-Workstation vom Moment des Bootens bis hin zur erfolgreichen Anmeldung.
SMB Traffic During Windows NT Domain Logon
Ein oft gesehenes Problem ist das sporadische Verschwinden von Einträgen im WINS. Die Ursache kann darin liegen, daß der WINS-Server in seinen Netzwerkeigenschaften nicht sich selbst allein stehen hat. Unter Windows NT sollte der primäre und der sekundäre Eintrag auf den eigenen Server verweisen. Unter Windows 2000 aufwärts ist das nicht mehr notwendig und auch nicht mehr machbar.
WINS Server Sporadically Loses Name Resolution
Setting Primary an Secondary WINS Server Options
Ein weiteres Problem tritt oft auf, wenn man mehrere WINS-Server replizieren läßt und dabei nicht das „hub and spoke“-Modell verwendet. Die Fehlermeldung geht in die Richtung, daß ein Domänencontroller nicht gefunden werden kann und man daher mit seinem lokal zwischengespeichteren Profil angemeldet wird. Ursache dafür ist, daß der <1C>-Netbiosrecord von dem PDC und von den BDCs auf verschiedenen WINS-Servern registriert werden und die Replikation irgendwann zu Konflikten führt. WINS-Replikationen können nicht die Versionsnummer des jeweiligen Eintrags updaten (wie beim DNS). Angeblich soll das Problem mit SP4 behoben worden sein – bei einem meiner Kunden tritt es auch noch bei Windows NT SP6a auf:
WINS Fails to Converge
Multihomed-NT-Server sollten WINS-Server nur auf dem Interface eingetragen bekommen, welches in der Bindungsreihenfolge ganz oben steht. Sie registrieren dabei immer die erste IP-Adresse aller Interfaces. Wenn jetzt ein Client den multi-homed Server ansprechen will, bekommt er vom WINS-Server alle IP-Adressen des Servers zurück. Sollte der Client nicht im gleichen Subnetz stehen, fragt er eine zufällig ausgewählte IP-Adresse des Servers. Die Wahrscheinlichkeit der Nichterreichbarkeit kann dann mathematisch ermittelt werden 🙂
Recommended WINS Configuration for Microsoft Cluster Server (kann generell auf multi-homed Server übertragen werden)
WINS Client Fails to Reach a Multihomed Server
Statische Einträge im WINS für Server, welche danach mit einem weiteren Netzwerkinterface ausgestattet werden (zum Beispiel durch die Installation von RAS), führen zu Problemen mit doppelten Namen im Netzwerk. Generell sollten daher statische Einträge, wenn irgend möglich, vermieden werden. Probleme, die man damit lösen will, haben meist tiefere Ursachen und lassen sich dadurch auch nicht lösen. Einziger Grund sind Einträge für Nicht-WINS-fähige Clients, die man aber in einer Umgebung ohne alternativen Namensauflösungsdienst nicht auflösen kann (zum Beispiel Netzwerkdrucker und -technik oder Unix-Maschinen)
WINS Static Mappings and Remote Access Services
Wem das noch nicht reicht, der findet wochenlange Lektüre bezüglich Windows NT und WINS in den Technischen White Papers von Microsoft zu WINS, DNS, DHCP und vice versa-
ftp://ftp.microsoft.com/bussys/winnt/winnt-docs/papers/
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http://faq-o-matic.net/?p=527