In den letzten Tagen (vor allem gestern Abend) hat Microsoft einige lang erwartete Ankündigungen zur nächsten Version von Windows Server gemacht. Es geht dabei um die Container-Technik und die Docker-Integration, um die neue Variante “Nano Server” und um den Termin der nächsten Vorabversion.
Container
Container gelten zur Zeit als die heißeste Technik in der IT. In der Linux-Welt bieten sie eine besondere Virtualisierungsform: Ein Container verhält sich wie eine virtuelle Maschine, benötigt aber viel weniger Ressourcen als eine herkömmliche VM und ist daher meist erheblich schneller. Linux-Container arbeiten nicht mit virtualisierter Hardware, und ein Container hat auch kein eigenes Betriebssystem: Alle Container nutzen das Betriebssystem des Hostservers und dessen Ressourcen. Sie sind aber durch aufwendige Techniken voneinander isoliert, “sehen” also jeweils eine eigene Netzwerkkonfiguration, ein eigenes Dateisystem, separate Prozesse usw.
Im vergangenen Spätsommer hat Microsoft angekündigt, auch im nächsten Windows-Server eine Container-Technik zu implementieren und diese in die Verwaltungsplattform “Docker” zu integrieren. Ein neuer Blogpost von gestern Abend fügt dem zwar kaum technische Details hinzu, er deutet aber an, dass es wohl zwei Container-Varianten im nächsten Server geben wird: eine im Betriebssystem selbst und eine per Hyper-V. Näheres dazu:
[Microsoft Announces New Container Technologies for the Next Generation Cloud – Microsoft Server and Cloud Platform Blog]
http://blogs.technet.com/b/server-cloud/archive/2015/04/08/microsoft-announces-new-container-technologies-for-the-next-generation-cloud.aspx
Nano Server
Die zweite Neuigkeit betrifft “Nano Server”. Das ist eine neue, radikal reduzierte Variante von Windows Server. Sie ist gedacht als Applikationsserver insbesondere in Hosting- und Cloud-Szenarien, wo vor allem Software-Eigenentwicklungen eines Dienstleisters laufen sollen. Ein Nano-Server wird keine grafische Oberfläche haben – man wird sich dort nicht einmal lokal anmelden können. Die gesamte Verwaltung und Kommunikation mit dem System wird ausschließlich remote erfolgen. Microsoft sieht dafür vor allem WMI und die PowerShell als Schnittstellen vor, kündigt aber auch neue Web-Verwaltungswerkzeuge an.
Details dazu finden sich hier:
[Microsoft Announces Nano Server for Modern Apps and Cloud – Windows Server Blog]
http://blogs.technet.com/b/windowsserver/archive/2015/04/08/microsoft-announces-nano-server-for-modern-apps-and-cloud.aspx
Preview-Termin
Schon vor einigen Tagen hat die IT-Journalistin Mary Jo Foley bekannt gegeben, dass die nächste Preview-Fassung des Windows-Servers “im Mai” erscheinen soll. Genauere Angaben dazu gibt es nicht, und ebenso wenig ist der Termin überraschend, denn Ende April findet in Amerika die “Build”-Konferenz statt, auf der Microsoft (endlich) die Neuerungen vorstellen will.
[Microsoft: Next Windows Server 2016 test build due in May | ZDNet]
http://www.zdnet.com/article/microsoft-next-windows-server-2016-test-build-due-in-may/
Die vorhandene Preview aus dem letzten Oktober wird am 15. April 2015 ihren Betrieb einstellen. Innerhalb der nächsten Tage will Microsoft dafür ein Update veröffentlichen, sodass die zeitliche Lücke bis zur nächsten Preview-Version geschlossen ist.
[How to Continue Using Windows Server Technical Preview – Windows Server Blog]
http://blogs.technet.com/b/windowsserver/archive/2015/04/03/how-to-continue-using-windows-server-technical-preview.aspx
http://faq-o-matic.net/?p=6566